Setz dich als Mentor*in aktiv für eine gerechtere Gesellschaft ein!
Mit deinem Engagement kannst du nachhaltig etwas bewegen, indem du geflüchtete Menschen bei Herausforderungen ihres Alltags unterstützt. Mach dich stark für diejenigen, die wenig Unterstützung erfahren.
Mentor*innenprogramm und Patenschaften
Was ist beeMentor?
beeMentor ist unsere Antwort auf die Frage, wie wir geflüchteten Familien und Einzelpersonen das Ankommen in unserer Gesellschaft erleichtern können.
In unserem Mentor*innenprogramm beeMentor vermitteln wir seit Anfang 2015 Ehrenamtliche (Mentor*innen) an geflüchtete Familien und Einzelpersonen (Mentees). Du kannst entweder allein oder mit einer weiteren Person, zum Beispiel mit einem Freund oder einer Freundin, eine Patenschaft übernehmen.
Als Mentor*in spendest du durchschnittlich etwa zwei Stunden Zeit pro Woche und stehst den Mentees währenddessen als Ansprechpartner*in bei unterschiedlichen Herausforderungen zur Seite. Dabei gilt immer: Du bestimmst deine Grenzen selbst und entscheidest, bei welchen Themen du unterstützen möchtest.
Die Patenschaft wird individuell entlang deiner Kapazitäten und der Bedürfnisse der Mentees gestaltet. Sie beinhaltet beispielsweise deine Unterstützung bei Behördengängen oder dem Vereinbaren von Arztterminen, beim Deutschlernen oder den Hausaufgaben oder der gemeinsamen Suche nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Vielleicht lernt ihr auch gemeinsam die Stadt Hamburg besser kennen.
Die Patenschaft lebt dabei von Zuverlässigkeit, gegenseitigem Respekt und Perspektivwechsel. Und im Zentrum sollte immer die Hilfe zur Selbsthilfe stehen. Denn das Ziel ist es, die Mentees dazu zu ermächtigen, sich selbstständig und sicher in den Strukturen in Deutschland zu orientieren. So können sie ihre Rechte und Pflichten wahrnehmen und ihren Anspruch auf gerechte Teilhabe in der Gesellschaft geltend machen. All das trägt zu einer stärkeren und solidarischeren Gesellschaft bei.
Wenn du Interesse hast, Mentor*in zu werden, fülle dieses Kontaktformular aus und erzähle uns ein bisschen über dich:
Du unterstützt zum Beispiel bei Behördengängen oder dem Vereinbaren von Arztterminen, beim Deutschlernen oder den Hausaufgaben.
Unser hauptamtliches Projektmanagement steht dir während deiner Patenschaft bei Fragen und Problemen zur Seite und organisiert regelmäßig gemeinsame Ausflüge und kulturelle Veranstaltungen, an denen du kostenlos teilnehmen kannst.
Darüber hinaus bieten wir unseren Mentor*innen partizipative Möglichkeiten innerhalb der Vereinsarbeit, Austauschformate, Feedbackgespräche und in Kooperation mit anderen sozialen Organisationen auch Fortbildungen an.
So wird einerseits die Qualität des Projektes überprüft und aufrechterhalten und andererseits ein effizientes und effektives Ehrenamt gewährleistet.
Dankbar
Unsere Unterstützer*innen
Der Weg zu deiner Patenschaft!
Jede*r Einzelne kann dazu beitragen, unsere Gesellschaft mitzugestalten.
Fragen & Antworten
FAQs
Ein*e Mentor*in ist eine Ansprechperson für Menschen, die Unterstützung, Informationen oder Orientierung in einem neuen Umfeld brauchen. Mentoring oder Patenschaften gibt es in vielen Bereichen! Zum Beispiel im beruflichen oder schulischen Kontext. Bei uns geht es darum, dass du als jemand, der sich in der deutschen Gesellschaft auskennt und die Sprache beherrscht, dein Wissen und deine Kenntnisse an geflüchtete Menschen weitergibst, um ihnen das Ankommen zu erleichtern. Das machst du ehrenamtlich, d.h. du bekommst kein Geld dafür, sondern spendest einen Teil deiner Freizeit, um etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun.
Das Pendant zu Mentor*in nennen wir Mentee. In unserem Kontext bedeutet das, dass die geflüchteten Menschen mit Unterstützungsbedarf deine Mentees sind.
Das Mentoring soll den Mentees helfen, sich in ihrer neuen Umgebung besser zurechtzufinden. Im besten Fall bedeutet das, dass du Hilfe zur Selbsthilfe gibst und deine Mentees so mit der Zeit immer mehr Herausforderungen eigenständig meistern können. Es geht darum, einem Abhängigkeitsverhältnis aktiv entgegenzuwirken und die Menschen zu motivieren, ihren eigenen Weg zu gehen.
Aber nicht nur die Mentees profitieren von einer Patenschaft. Auch du lernst durch deine Mentees mehr über dich selbst, indem du neue Perspektiven auf deine Normalität kennenlernst. Die damit verbundene Selbstreflexion führt dazu, dass du dich mit dir selbst und deiner Verortung in dieser Welt auseinandersetzt. Solche interkulturellen und vielfältigen Begegnungen sind von unschätzbarem Wert für eine solidarische und offene Zivilgesellschaft. Deine neu erworbene interkulturelle Kompetenz wird dir im beruflichen und privaten Kontext viele Erkenntnisse bringen!
Grundsätzlich kann jede*r, der Zeit und Lust hat, eine Mentorenschaft übernehmen.
Da eine Mentorenschaft aber auch mit Verantwortung verbunden ist, achten wir im Kennenlerngespräch neben den Rahmenbedingungen wie Deutschkenntnissen, Zeit und Zuverlässigkeit auch auf weitere Softskills und die Gründe für deine Motivation. Die Entscheidung, Mentor*in werden zu wollen, sollte nicht leichtfertig getroffen werden, sondern gut durchdacht sein.
Eine Mentorenschaft sollte für mehrere Monate eingegangen werden, um nachhaltige Entwicklungen anstoßen zu können. In der Regel solltest du etwa zwei Stunden die Woche für die Patenschaft einplanen. Ob ihr euch dafür jede Woche trefft oder du auch digital unterstützen kannst, besprechen wir im Rahmen des Vermittlungsgespräches und könnt ihr auch im Anschluss noch flexibel untereinander ausmachen.
In Hamburg gibt es zahlreiche Vereine, die Patenschaften vermitteln. Häufig ist das Modell eine 1:1-Patenschaft, in der es eine*n Mentor*in und ein*e Mentee gibt. Bei uns werden hauptsächlich Familienpatenschaften vermittelt. Das bedeutet, dass wir 1-2 Mentor*innen an eine geflüchtete Familie vermitteln. Familien sind vielfältig, d.h. eine Familie kann eine alleinerziehende Mutter, eine Kleinfamilie, eine Großfamilie und vieles mehr sein.
Besonders geflüchtete Familien sind Mehrfachbelastungen ausgesetzt. Der*die Mentor*in unterstützt dabei, Aufgaben zu bewältigen. Diese Entlastung wirkt sich automatisch auch auf den Rest der Familie aus. So erhoffen wir uns, dass die Wirkung der Mentorenschaft größer wird und der*die Mentor*in gleichzeitig die Dynamiken innerhalb der Familie besser einschätzen kann, um gezielter helfen zu können.
Die Anzahl der Personen in der Patenfamilie wird vor Beginn der Patenschaft im Kennenlerngespräch festgelegt.
Das Thema Kinderschutz liegt uns sehr am Herzen. Wenn du Familien mit minderjährigen Kindern besuchst, ist es wichtig, dass du dir vorher einige Dinge bewusst machst.
Gerade bei Kindern sind Verlässlichkeit, Ausgeglichenheit und eine offene, einfühlsame Kommunikation wichtig. Auslachen, Überforderung oder Bevormundung, aber auch Unterforderung, Inkonsequenz und Vernachlässigung können das Kind in seiner Entwicklung beeinträchtigen. Diese aufgezählten Verhaltensweisen kommen im Alltag vor, umso wichtiger ist es, das eigene Verhalten zu reflektieren und transparent zu korrigieren.
Die Erziehungsberechtigung liegt bei den Eltern des Kindes, trotz eines möglichen Machtgefälles in einer Patenschaft. Ausflüge ohne die Eltern müssen von diesen vorher schriftlich genehmigt werden. Versuche nicht, die Kinder nach deinen Vorstellungen zu lenken, sondern sie in ihren Fähigkeiten und Interessen zu stärken und zu befähigen.
Wenn du einen Verdacht auf missbräuchliches Verhalten im Umfeld des Kindes hast, behalte diesen Verdacht niemals für dich. Auch wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass es sich um ein Missverständnis handelt, steht die Sicherheit des Kindes an erster Stelle. Bitte melde dich deshalb umgehend bei uns, damit wir das weitere Vorgehen abstimmen können. Die „Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendkultur e.V.“ hat eine Verhaltensampel entwickelt, auf der verschiedene Verhaltensweisen nach Alarmstufen dargestellt sind.
Vor Beginn der Patenschaft musst du uns ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Beim Kennenlerngespräch und in regelmäßigen Reflexionsgesprächen mit unserem Projektmanagement werden wir immer wieder auf die Situation der Kinder eingehen. Dies geschieht nicht, weil wir dich unter Generalverdacht stellen, sondern um das Kindeswohl in unserer Arbeit gewährleisten zu können.
Sehr gerne!
Da wir Familienpatenschaften vermitteln, ist es die Regel, dass ein*e Mentor*in Ansprechpartner*in für mehrere Personen ist. Viele finden sich auch in dieser Rolle wieder, ohne eine Patenschaft zu zweit zu übernehmen. Wenn du aber denkst, dass es für dich einfacher wäre, eine Patenschaft zu zweit mit jemandem zu machen, den du kennst, dann organisieren wir das gerne!
Als erstes musst du den Online-Fragebogen ausfüllen und abschicken. Nimm dir die Zeit und nutze den Fragebogen, um dich selbst zu fragen, was deine Motivation ist, eine Patenschaft zu übernehmen und wo deine Grenzen in einer Patenschaft liegen. Diese erste Selbstreflexion ist wichtig für den weiteren Verlauf.
Nachdem du den Bogen ausgefüllt und abgeschickt hast, wird er an unsere Projektmanagerin weitergeleitet, die sich mit dir in Verbindung setzt, um ein erstes Kennenlerngespräch zu vereinbaren. Das Gespräch kann per Video-Call oder persönlich vor Ort stattfinden.
Beim Kennenlerngespräch triffst du dich etwa eine Stunde lang mit der Projektmanagerin von beeMentor. Sie bespricht mit dir noch einmal deine Antworten im Fragebogen und geht auf mögliche Chancen und Risiken der Patenschaft ein.
Ziel des Gesprächs ist es, dich kennen zu lernen und ein Gefühl für dich als Person zu bekommen. Als Verein tragen wir die Verantwortung dafür, wer die Mentees kennenlernt. Diese Verantwortung nehmen wir sehr ernst, deshalb ist das Gespräch für uns eine wichtige Grundlage für die weitere Vermittlung. Gleichzeitig möchten wir, dass du so gut wie möglich auf deine Patenschaft vorbereitet bist und dir gemeinsam mit uns weitere Gedanken über deine Grenzen und Wünsche in der Patenschaft machst und alle offenen Fragen loswerden kannst.
Die Vermittlung oder auch das Matching bezeichnet den Prozess, indem für dich die passende Familie gesucht wird. Wir als Verein sind nicht alleine für dein Matching zuständig, sondern kooperieren häufig mit den Unterkünften für geflüchtete Menschen direkt vor Ort. Die Unterkünfte werden in Hamburg über den Träger Fördern & Wohnen organisiert.
Über den Fragebogen und das Kennenlern-Gespräch konnten wir uns ein Bild machen, was dir in einer Patenschaft wichtig ist. Zusammen mit Fördern & Wohnen gucken wir, welche Familie zu dir passen könnte. Bevor das erste Treffen stattfindet, kommt noch ein bisschen Papierkram auf dich zu. Beim ersten Treffen mit der Familie wird unser Projektmanagement dabei sein und anschließend mit dir zusammen darüber sprechen, ob du dir die Patenschaft vorstellen kannst oder nicht.
Vor dem ersten Treffen unterschreibst du eine Freiwilligenerklärung von Fördern & Wohnen. Darin werden Daten zu deiner Person abgefragt und du verpflichtest dich, keine sensiblen Daten aus der Freiwilligenarbeit an Dritte weiterzugeben. Du bist dann über Fördern & Wohnen haftpflicht- und unfallversichert. Außerdem wirst du in das Ehrenamtsregister von Fördern & Wohnen aufgenommen und profitierst von Fortbildungsangeboten oder der Erstattung eventueller Fahrtkosten zur Unterkunft.
Um dein Ehrenamt antreten zu können, musst du bei Fördern & Wohnen nachweisen, dass du gegen Masern geimpft bist. Außerdem musst du ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis beantragen. Fördern & Wohnen händigt dir ein Formular aus, das du im Kundenzentrum abgibst. Das Führungszeugnis ist kostenlos, du musst dafür jedoch einen Termin in einem Kundenzentrum in deiner Nähe vereinbaren. Der Termin dauert aber maximal 5 Minuten.
Da wir nicht allein für die Vermittlung zuständig sind, sondern mit dem Träger Fördern & Wohnen kooperieren, kann die Dauer der Vermittlung je nach Wohnunterkunft variieren. In der Regel dauert die Vermittlung zwischen 3 und 6 Wochen. Wir tun unser Bestes, damit du nicht lange warten musst und halten dich über jeden Schritt auf dem Laufenden!
Das erste Treffen findet in der Regel in der Unterkunft der Familie oder Person statt. Unsere Projektmanagerin wird beim ersten Treffen anwesend sein. Sie wird zu Beginn noch einmal über den Verein und den Freiwilligendienst informieren und herausstellen, was du machen möchtest und was nicht. Danach geht es darum, einen ersten Eindruck voneinander zu bekommen. Anschließend reflektierst du das Treffen mit unserer Projektmanagerin und entscheidest, ob du die Familie weiter kennen lernen möchtest.
Du triffst dich etwa einmal pro Woche mit der Familie. Das kann immer ein regelmäßiger Termin sein oder du vereinbarst die Termine flexibel.
Du entscheidest, wo du dich treffen möchtest. Überlege dir am besten vorher, ob du die Familie z.B. auch in ihrer Unterkunft besuchen oder lieber etwas außerhalb unternehmen möchtest. Gerade am Anfang solltest du eher vorschlagen, was ihr während des Treffens macht. Versuche auch immer wieder, die Familie zu motivieren, Vorschläge zu machen oder zu fragen, was sie interessiert. Achte immer darauf, dass die Aktivitäten am besten kostenlos sind.
Wenn du während deiner Mentorentätigkeit überfordert bist, Freizeittipps brauchst oder auch schöne Momente teilen möchtest, wende dich jederzeit gerne an unsere Projektmanagerin.
Eine Mentorenschaft ist regulär auf sechs Monate angelegt. Da aber auch schon eine Unterstützung von zwei bis drei Monaten eine Bereicherung ist, lässt sich auch das einrichten. Wenn du länger Mentor*in sein möchtest, kannst du das natürlich tun. Du wirst dich regelmäßig mit unserer Projektmanagerin über die Patenschaft austauschen und kannst dich auch an sie wenden, wenn du keine Kapazitäten mehr hast.
Lebensumstände können sich ändern und damit auch die Möglichkeit, eine Patenschaft aufrecht zu erhalten. Dann ist es wichtig, dass das Ende der Patenschaft begleitet wird und alle Beteiligten mit einem positiven Gefühl an die Zeit zurückdenken.
Während des Mentoring baust du eine persönliche Beziehung zu deinen Mentees auf. Wie in jeder zwischenmenschlichen Beziehung kann es trotz guter Vorbereitung zu Missverständnissen oder anderen Konflikten kommen. Dann ist es wichtig, diese offen anzusprechen und konstruktiv nach einer Lösung zu suchen. Gerade an solchen Situationen wächst man! Wenn du Schwierigkeiten hast, sprich mit unserer Projektmanagerin. Wenn ihr keine Lösung findet, bieten wir auch an, das Gespräch mit der Familie zu begleiten oder eine*n externe*n Supervisor*in zu organisieren.
Wenn die Konflikte nicht gelöst werden können, zwingt euch natürlich niemand, die Patenschaft fortzusetzen. Der letzte Schritt ist die Auflösung der Patenschaft, wenn die vorhergehenden Gespräche zu keiner Veränderung geführt haben. In diesem Fall ist es wichtig, dass du mit unserer Projektmanagerin darüber sprichst.
Wir organisieren regelmäßig verschiedene Austauschmöglichkeiten innerhalb des Projektes und sind bekannt für unsere Nowruz-, Sommer- und Nikolausfeste.
Neben diesen Veranstaltungen kooperieren wir mit den Landungsbrücken Hamburg und dem Mentor.Ring, über die du an zahlreichen Fortbildungen teilnehmen kannst. Auch Fördern & Wohnen bietet Fortbildungen an.
Wenn ihr Ideen für eigene kleine Projekte oder Aktionen habt, meldet euch bei unserer Projektmanagerin und wir überlegen, wie wir eure Ideen mit unseren Mitteln umsetzen können!
Dein ehrenamtliches Engagement wirkt sich oft positiv bei der Bewerbung um Stipendien oder bei der Jobsuche aus.
Wir freuen uns, wenn wir dich auf deinem Weg unterstützen und zur Verwirklichung deiner Ziele beitragen können. Bitte wende dich an unsere Projektmanagerin, wenn du einen Nachweis über deine ehrenamtliche Tätigkeit oder eine Stellungnahme von uns benötigst.