Wir sind eine gemeinnützige Organisation, die durch eigene Projekte zu mehr Chancengerechtigkeit beiträgt.

Ihr Lieben: bee4change ist ganze 5 Jahre alt!

5 Jahre ist es schon her, dass wir unser Kick-Off-Event im Rahmen einer von Imani organisierten Veranstaltung zum Thema Flucht und Integration hatten. Die Idee bee4change war damals noch recht halbgar. Wir wussten nur, dass wir eigens konzipierte Projekte durchführen möchten, um sozial benachteiligte Gruppen in der Gesellschaft zu unterstützen und zu empowern.

Wir starteten einfach drauf los. Mit einer Idee, aber ohne klar ausformulierte Ziele oder Konzepte. Unser Produkt war unsere persönliche Zeit. Und wir alle waren gewillt, viel davon zu spenden, um unseren eigenen kleinen Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten.

Schon zu Beginn war uns klar, dass die am meisten benachteiligte Gruppe in Deutschland aus geflüchteten Menschen besteht. Damals, Anfang des Jahres 2015, waren Geflüchtete noch lange nicht oben auf der medialen und politischen Agenda.

Wahrscheinlich, weil viele unserer Team-Mitglieder*innen selbst eine Migrations- und/oder Fluchtgeschichte erzählen können, wollten wir genau dort ansetzen. Unsere Idee war es, junge Menschen aus Hamburg, vor allem jene mit Migrations- und Fluchtgeschichte, dazu zu motivieren, ihre Zeit zu spenden und Neuankömmlinge, insbesondere geflüchtete Familien, auf Augenhöhe bei ihrer Integration in unsere Gesellschaft zu unterstützen.

Viel hat sich an dieser ursprünglichen Grundidee nicht verändert.

Zu dem Zeitpunkt gab es in dem Feld der Geflüchtetenhilfe sehr wenige Akteure. Ein paar kirchliche Initiativen und vor allem Aktivist*innen  des Hamburger Flüchtlingsrats, mit denen wir schnell Kontakt suchten, um uns zu vernetzen. Denen wir unglaublich dankbar sind für ihr Engagement zu Zeiten, zu denen sich kaum jemand um Geflüchtete gekümmert hat.

Schon etwas witzig, denn unsere erste Herausforderung war es, überhaupt erstmal geflüchtete Menschen kennen zu lernen und ihnen von unserem Angebot zu erzählen. Massieh, unser 1.Vorsitzender, fuhr damals persönlich in die Geflüchtetenheime und ging von Tür zu Tür, stellte sich und unser Angebot vor. Manche freuten sich und gaben ihm ihre Kontaktdaten. Manche waren skeptischer…

Innerhalb weniger Monate stellten wir ganze acht Mentorenschaften auf die Beine. Junge Erwachsene aus Hamburg begleiten geflüchtete Familien in einer 6-monatigen Patenschaft und helfen ihnen sich sofort wohl zu fühlen. Unser beeMentor-Projekt nahm immer mehr Fahrt auf.

Hiermit möchten wir allen, die von Beginn an an unser Konzept und an uns glaubten und ihre Zeit spendeten, von ganzem Herzen danken. Ihr seid es, die uns die Energie für unsere ehrenamtliche Arbeit gebt.

Etwa zu diesem Zeitpunkt ging der ganze Trubel dann los und die Anzahl der Neuankömmlinge stieg deutschlandweit um ein Vielfaches.

Noch einige Monate führten wir unsere Arbeit zu 100 % ehrenamtlich fort. Zum Glück entstanden im gleichen Zeitraum deutschlandweit viele neue Organisationen, die sich dieser Thematik annahmen und mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit eine Katastrophe verhinderten. Wären all die Helfer*innen damals nicht gewesen, hätten die staatlichen Institutionen diese enorme Herausforderung im Leben nicht gepackt!

Vielen Dank an Alle, die sich so früh dieser Herausforderung angenommen haben und noch heute ihre Stellung halten! #wirsindmehr

Besonders hervorzuheben ist die BürgerStiftung Hamburg und deren damalige Mitarbeiterin Lena Blum, durch die wir unserer Absicht, unsere Arbeit zügig zu professionalisieren, erst richtig nachgehen konnten. Die Unterstützung der BürgerStiftung Hamburg trägt noch heute einen sehr großen Teil unserer Arbeit. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle auch an das aktuelle Team Landungsbrücken.

Es ist immer eine Herausforderung für neu gegründete und zweckgebundene Organisationen, die Phase in Richtung Professionalisierung zu meistern. Natürlich befinden wir uns noch immer auf diesem Weg. Und das ist auch gut so. Denn unsere Strukturen lassen viel Flexibilität, Kreativität und Ergebnisorientierung zu.

Von Jahr zu Jahr verbesserten wir stets unsere Projektkapazitäten und alle Projektprozesse. Hin und wieder entwickelten wir neue Ideen und kleinere Projekte. Ein besonderer Dank gilt den Projektkoordinator*innen: Paulina Loreth, Narwan Sayed und Marthe Hammer.

Jede Projektkoordinatorin hat bee4change auf ihre eigene Art und Weise geprägt und die Arbeit signifikant verbessert.

Paulina Loreth erschuf aus einem Wirrwarr konkrete Projektabläufe, die noch heute die Basis unserer Arbeit sind. Wichtige Projektbausteine wie der MentorDay oder auch regelmäßige Events zu kulturellen Anlässen wie Nawroz oder Nikolaus wurden damals ins Leben gerufen.

Narwan Sayed übernahm die Position in einer äußerst schwierigen Phase, denn gerade da wurde es immer komplizierter, mit den alten Strukturen als Organisation weiterzubestehen. Sie festigte die finanzielle Stabilität unserer Organisation und erschuf mit dem beeMentor-Stipendium ein einzigartiges Projekt. Leider konnten wir das Projekt nicht ins zweite Jahr führen, weil wir keine ausreichenden finanziellen Mittel dafür bekamen.

Marthe Hammer, unsere jetzige Projektmanagerin, übernahm die Rolle im Rahmen einer tiefergehenden Professionalisierung unserer Strukturen. Marthe ist in dieser Rolle hervorragend aufgegangen. Mit ihrem Engagement befindet sich das beeMentor-Projekt in einer stetigen Optimierungsschlaufe und wird immer effektiver und wirkungsvoller.

Der Großteil unserer Mitglieder*innen arbeitet seit Tag 1 völlig ehrenamtlich und es ist uns auch wichtig, dass es so ist. Wir sind alle überzeugt davon, einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten und sind bereit, Zeit und Geld dafür zu spenden.

Unser Fokus liegt auf dem Menschen. Wir stehen für eine inklusive und offene Gesellschaft, die niemanden zurücklässt und allen die gleichen Chancen bietet. Eine Gesellschaft, die insbesondere den Benachteiligten eine Stütze ist und ihnen ermöglicht, eigenmächtig und selbstbewusst zu agieren. Heute, nach etwas mehr als fünf Jahren ununterbrochener Arbeit, haben geflüchtete Menschen im vierstelligen Bereich direkt und indirekt von unserer sozialen und gemeinnützigen Arbeit profitiert. Wir unterstützten geflüchtete Familien aus allen Regionen dieser Welt. Wir unterstützten geflüchtete Menschen jeden Alters und Geschlechts.

Wir sind stolz auf die soziale Arbeit, die alle Beteiligten unserer sozialen Organisation leisten. Mentor*innen, Team-Mitglieder*innen, Projektverantwortliche und natürlich alle weiteren engagierten Menschen. Es ist euer Engagement, eure Motivation und eure Proaktivität, die unsere Gesellschaft und das Miteinander Tag für Tag besser machen.

Unser Team besteht zum jetzigen Zeitpunkt aus acht Mitglieder*innen, die alle einen wichtigen Beitrag zu unserer Arbeit leisten. Und die alle einen großen Anteil daran hatten, dass bee4change schon 5 Jahre besteht! Für uns alle ist die soziale Arbeit ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und so wird das auch für immer bleiben.

Man mag sich jetzt vielleicht fragen, ob unsere Arbeit irgendwann getan ist. Diese Frage stellen wir uns auch selbst, denn wir wollen keine Organisation sein, die besteht, um sich selbst und ihren Mitglieder*innen zu dienen. Wir wollen eine soziale Organisation sein, die besteht, um ihrem Zweck zu dienen.

Unser Zweck ist es für Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit einzustehen und Projekte ins Leben zu rufen, die benachteiligte Gruppen in der Gesellschaft auffängt und empowert.

Sollten wir also in diesem Bereich irgendwann tatsächlich keine Aufgabe mehr sehen, werden wir uns zusammenfinden, unsere Arbeit gebührend feiern und unsere Organisation auflösen. Und wahrscheinlich suchen wir uns dann einen neuen wichtigen Zweck, dem wir nachgehen werden.

Bis dahin ist aber noch ein sehr weiter Weg, den wir gemeinsam mit allen gesellschaftlichen Akteuren gehen werden. Immer mit dem Ziel unsere Gesellschaft und das Miteinander zu verbessern.

Eigentlich hätten wir unser 5-Jähriges in diesen Wochen gern mit all den Menschen gefeiert, die bee4change in den vergangenen Jahren begleitet und unterstützt haben. Die aktuelle Corona-Situation hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir sind aber optimistisch, die Jubiläumsfeier im Laufe des Jahres nachholen zu können, und freuen uns auf ein rauschendes Fest mit euch!

Also dann: Auf in die nächsten 5 Jahre!

 

Euer bee4change Team

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Soziale Gerechtigkeit fördern

Unsere Gründe für unser Engagement sind sehr vielfältig. Im Mittelpunkt stehen für uns Chancengerechtigkeit und Chancengleichheit für alle Menschen. Wir setzen uns ein gegen Benachteiligung und für die Unantastbarkeit der Menschenwürde.

Unsere Vision ist eine chancengleiche und chancengerechte Welt

bee4change wurde im Frühjahr 2015 von einer Gruppe von Student*innen in Hamburg gegründet, um neben Studium, Arbeit und Freizeit eigens konzipierte Projekte zu initiieren und damit einen persönlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten.